Als Hamburger ist man in puncto Bibliothek natürlich ein bisschen verwöhnt, die riesige Zentralbibliothek in der City hat ja über mehrere Etagen wirklich viel zu bieten.
Umso positiver überrascht waren meine 10jährige Tochter und ich über die kleine, aber sehr feine Auswahl in der noch recht neuen Bibliothek in Rerik.
Man merkt, dass dort Menschen mit viel Mühe und Sachkenntnis eine wirklich schöne Sammlung erstellt haben und sie mit viel Liebe pflegen. Weil wir dort gewissermaßen Stammgäste sind, darf meine Tochter sogar Wünsche äußern, was im Budget für das nächste Jahr berücksichtigt werden sollte. Wobei ihr Wunsch „Pferdebücher“ für Mädchen dieser Altersgruppe bestimmt zahlreiche Fans findet.
Wir verbringen viele Feier- und Ferientage in der Ferienwohnung 17 in der Leuchtturmresidenz in Rerik und schätzen wie viele Urlauber an der Ostseeküste am meisten den Strand und die Steilküste – doch ein Besuch in der Bibliothek ist bei uns auch immer dabei. Praktischerweise kann man die Bücher nicht nur in der Bibliothek, sondern auch im Heimatmuseum oder in der Kurverwaltung zurückgeben. Was den Lesespaß noch flexibler macht.
Meine Tochter liebt an den Bibliothekbesuchen freilich auch, dass die Kinder beim Herausgehen meist noch eine kleine Naschware bekommen. Das versüßt das Lesen dann noch einmal und man kommt sehr gern wieder. Wir haben dort jedenfalls dank der überaus freundlichen Beratung schon Autoren entdeckt, von denen wir dann beide im Laufe des Jahres noch mehr Bücher gelesen haben.
In den Sommermonaten gibt es manchmal auch kleine Aktionen vor der Bibliothek, im letzten Jahr war es ein mittelalterlicher Markt. Außerdem veranstaltet die Bibliothek Autoren-Lesungen. Kürzlich war Stefan Orth dort, der Spiegel-Autor und Verfasser von „Couchsurfing in Russland“, was man nur wärmstens empfehlen kann. Obwohl man die Kälte und Weite der russischen Landschaft wirklich auf manchen Seiten deutlich spüren kann.
Wir freuen und jedenfalls schon wieder auf die Ostertage und sind gespannt, was wir dann Neues in der Bibliothek entdecken werden. Man merkt, dass die Bibliothekarin selbst sehr viel liest und sich sowohl bei Klassikern als auch bei Neuerscheinungen sehr gut auskennt. Mit viel Glück für die Kinder gibt es auch kleine Ostersüßigkeiten, wer weiß?